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Leberpunktion

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Ultraschallgesteuerte Leberpunktion (Leberbiopsie, Menghini-Punktion)

Liebe Patientin, lieber Patient!

Ihre behandelnde Ärztin / ihr behandelnder Arzt hat Sie bei uns zu einer Leberpunktion angemeldet. Auf den folgenden Seiten wollen wir Ihnen kurz erläutern, wie diese Untersuchung ablaufen wird und was Sie als Patient dabei zu beachten haben.

Warum soll eine Leberpunktion bei Ihnen durchgeführt werden?

Sie oder Ihr(e) Angehörige(r) ist von einer Lebererkrankung betroffen. Um die Ursache oder Schwere Ihrer Lebererkrankung feststellen zu können hat Ihr(e) Arzt / Ärztin Ihnen eine Leberpunktion empfohlen. 

     

Wann darf eine Punktion nicht durchgeführt werden?

  • bei größeren Mengen von Aszites (Bauchwasser)
  • bei schweren Blutgerinnungsstörungen
  • bei Bauchfellentzündung (Peritonitis)
  • bei schwerem Aufstau von Galle in der Leber (Cholestase)
  • bei Entzündung der Gallenwege (Cholangitis)

Welche Vorbereitung ist erforderlich?

  • 8 Tage vor der Untersuchung Aspirin (ASS), Clopidogrel oder nicht-steroidale Entzündungshemmer nach Rücksprache mit Ihrem Arzt absetzen
  • zur Untersuchung müssen einige Blutwerte vorliegen (Blutbild, Gerinnung (PTT, Quick))
  • Aufklärung und Einwilligung in räumlichem und zeitlichen Abstand zur Punktion mit ausreichender Zeit, eine ausgewogene, persönliche Entscheidung zu fällen
  • zur Untersuchung nüchtern erscheinen (letzte Mahlzeit am Vortag bis 20 Uhr)

Untersuchungsablauf

Die Untersuchung erfolgt in Rückenlage und unter sterilen Bedingungen.

Zunächst wird eine Ultraschalluntersuchung der Leber durchgeführt, um eine geeignete Stelle für die Punktion festzulegen. Sodann wird die Stelle markiert, sorgfältig desinfiziert und abgedeckt.

Danach folgt die lokale Betäubung (Lokalanästhesie) der vorgesehenen Punktionsstelle, so dass die Punktion weitgehend schmerzlos erfolgen kann.

Es schließt sich die eigentliche Punktion der Leber mit einer speziellen sterilen Nadel rechtsseitig zwischen den Rippen an. Zuletzt wird ein steriler Pflasterverband angelegt und Sie werden zu diesem Zeitpunkt gebeten, sich auf die Punktionsstelle zu legen, d.h. auf die rechte Seite. 

Was ist nach der Punktion zu beachten?

Es ist wichtig, dass für einige Zeit Druck auf die Punktionsstelle ausgeübt wird. Deshalb sollen Sie für 4 Stunden auf der rechten Seite liegen, zur Unterstützung wird auf Station ein kleiner Sandsack unter die rechte Körperseite gelegt.

In dieser Zeit wird durch unser Pfegepersonal regelmäßig der Kreislauf (Blutdruck und Puls) überwacht.

Nach den 4 Stunden Bettruhe wird eine Laborkontrolle (Blutbild) durchgeführt, danach dürfen Sie wieder eine Mahlzeit zu sich nehmen.

Wenn Sie eigens für die Leberpunktion ins Krankenhaus gekommen sind, empfehlen wir in der Regel eine Überwachung auf unserer Station für eine Nacht, so dass Sie das Krankenhaus am nächsten Morgen wieder verlassen können. In jedem Fall und zu jeder Tages- und Nachtzeit sollten Sie bei Schmerzen, Übelkeit, Schwitzen oder sonstigen Beschwerden umgehend nach der Schwester klingeln, damit ein Arzt Sie untersuchen kann.

Welche Risiken bestehen bei einer Leberpunktion?

Die Untersuchung ist ein kleiner, risikoarmer Eingriff. Die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen liegt bei guter technischer Durchführung bei unter 1 Prozent.

Folgende Komplikationen sind mit geringer Wahrscheinlichkeit möglich:

  • Nachblutung der Leber, Bauchspeicheldrüse, sonstiger Organe, die punktiert wurden, oder von Gefäßen unter der Haut (extrem selten muss die Blutung operativ gestillt werden, ggf. sind auch Bluttransfusionen erforderlich)
  • Verletzung anderer Organe wie Lunge (mit der Möglichkeit eines Pneumothorax), Darm oder Gallenblase; äußerst selten muss auch hier operativ eingegriffen werden.
  • Infektionen im Bereich der Haut, der Brustwand oder auch des Bauchfells (Bauchfellentzündung)
  • falls das gewonnene Lebergewebe nicht ausreichend für die weitere Untersuchung ist, muss ggf. erneut punktiert werden

Wie erfolgt die Auswertung durch den Pathologen?

Das gewonnene Lebergewebe wird an unsere Abteilung für Pathologie weitergeleitet und dort unter dem Mikroskop begutachtet. Der Pathologe kann den Zustand der einzelnen Leberzellen sowie etwaige Störungen im Feingerüst der Leber beurteilen. Bei besonderen Fragestellungen stehen spezielle Färbetechniken und immunologische Untersuchungsverfahren zur Verfügung. Das Ergebnis der Begutachtung liegt nach ca. 3 bis 5 Arbeitstagen vor und wird Ihnen durch die behandelnden Ärzte auf der Station oder in einer unserer Spezialsprechstunden mitgeteilt und ausführlich erläutert. Selten wird das Lebergewebe auch zu einer Untersuchung auf Metalle weggeschickt. Hierbei werden besondere Ablagerungen von Eisen oder Kupfer ausgeschlossen.